Wie schützt man sich vor Bienen und Wespen?

Eine Biene hat mehr Haare und ist flauschiger als eine Wespe. (Foto: dpa)
Eine Biene hat mehr Haare und ist flauschiger als eine Wespe. (Foto: dpa)

Die Sonne scheint, draußen ist es heiß – perfektes Wetter zum Grillen, draußen Spielen und Eis essen. Doch dann kommen Bienen und Wespen angeschwirrt. Der Insektenexperte Julian Heiermann vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu)  verrät, wie du dich vor ihnen schützt.

Warum stechen Bienen?

Bienen sind sehr friedliche Tiere. „Sie stechen nur im äußersten Notfall und auch nur, um sich oder das Bienenvolk zu verteidigen“, sagt Julian Heiermann. Zum Beispiel dann, wenn ein Angreifer an den Honig im Bienenstock will. „Eine Biene kann nur einmal stechen. Ihr Stachel bleibt stecken, die Biene stirbt.“ Sie opfert sich sozusagen für ihr Volk.

Warum stechen Wespen?

Eine Wespe ist schlanker, und die gelben Streifen leuchten mehr als bei einer Biene. (Foto: dpa)

Eine Wespe ist schlanker, und die gelben Streifen leuchten mehr als bei einer Biene. (Foto: dpa)

Wespen stechen normalerweise, um Beute zu erlegen, zum Beispiel Insekten wie Fliegen.  Anders als Bienen sind Wespen keine Vegetarier. Wespen können mehrmals stechen, ihr Stachel bleibt nicht in der Beute stecken. „Aber auch Wespen stechen nur, um sich zu verteidigen. Sie sind nicht grundsätzlich schlecht gelaunt oder aggressiv“, weiß der Experte Julian Heiermann. „Die meisten Stiche passieren aus Versehen.“ Zum Beispiel wenn du barfuß auf eine Wespe trittst oder nach dem Limoglas greifst und dabei die Wespe versehentlich einklemmst.

Was lockt Wespen an?

Wespen orientieren sich vor allem am Geruch. Süßes lockt sie an. „Sie brauchen Energie und die bekommen sie vor allem aus Zucker“, erklärt Julian Heiermann. „Die Wespe kann ja nicht wissen, dass das Marmeladenbrot oder das Eis nicht für sie bestimmt ist.“ Vielleicht hast du schon mal gesehen, dass die Tiere sich auch auf Wurst, Schinken oder das Grillkotelett stürzen: Sie schneiden ganze Stücke heraus und fliegen damit davon. „Diese Arbeiterinnen holen das nicht für sich, sondern füttern ihren Nachwuchs damit.“ Wenn das Volk nicht mehr wächst und die Wespenkönigin gegen Mitte des Sommers stirbt, verändert sich das Leben im Wespenstock: Jede Arbeiterin versorgt nur noch sich selbst. „Das ist die Zeit, in der es uns Menschen so vorkommt, als wären die Wespen besonders angriffslustig.“ Sie müssen sich nun selbst versorgen und suchen deshalb die Nähe der Menschen – und ihrer leckeren Süßspeisen.

Wie schützt du dich?

Ganz wichtig: Ruhe bewahren! Schlage die Wespe nicht weg, sonst fühlt sie sich angegriffen. Mache nur leichte und langsame Wischbewegungen wie in Zeitlupe, wenn sie dich anfliegt oder auf deinem Essen sitzt. Puste die Tiere nicht an. „Das Kohlendioxid in unserer Atemluft versetzt sie in Alarmstimmung“, sagt der Wespenexperte. Locke die Wespen nicht unnötig an: Decke süße Speisen und Getränke ab. Auch dünne Strohhalme schützen davor, dass Wespen oder Bienen in dein Getränk fliegen. Schau vor dem Trinken in dein Glas. Wisch dir den Mund ab, wenn du etwas Süßes gegessen oder getrunken hast. Übrigens: Sehr reife Weintrauben und Zuckerwasser locken Wespen an. Leg sie etwas entfernt von dir hin, dann lassen die Wespen dich in Ruhe.

Was hilft nach einem Stich?

Wenn dich eine Biene gestochen hat, sollte der Stachel vorsichtig mit einer Pinzette herausgezogen werden. Sonst gelangt das Gift weiter in deinen Körper. „Das Gift auszusaugen ist aber nicht nötig“, sagt Julian Heiermann. Kühl den Stich oder leg eine angeschnittene Zwiebel darauf. Nach einem Stich in den Mund kann die Stelle anschwellen, so dass du keine Luft bekommst. Lutsche Eiswürfel und geh sofort zum Arzt. Das gilt auch, wenn dir nach einem Stich schwindelig wird oder die Stelle ganz dick wird. Dann hast du wahrscheinlich eine Allergie. Wenn du nicht allergisch bist, ist ein Stich zwar unangenehm, aber ungefährlich.

Von Kathy Stolzenbach