Der Krieg in Syrien geht weiter – Millionen Menschen sind geflohen

Syrisches Flüchtlingscamp in Jordanien
Syrische Kinder werden im Flüchtlingscamp in Zelten unterrichtet. Dieses Flüchtlingscamp befindet sich in Jordanien. (Foto: Reuters)

Seit vier Jahren herrscht in Syrien Krieg. Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat geflohen, darunter auch viele Kinder. Worum geht es in diesem Krieg? Wir erklären es dir.

Was war der Auslöser für den Krieg?

Im März 2011 begannen in Syrien Demonstrationen gegen den Herrscher Baschar al-Assad und seine Baath-Partei. Diese Partei ist seit 1963 an der Macht. Andere Parteien sind nicht zugelassen. Die Menschen gingen auf die Straße, weil sie mehr Freiheit und mehr Rechte haben wollten. Sie forderten zum Beispiel, dass jeder seine Meinung sagen darf. Und sie protestierten dagegen, dass die Regierung Schüler verhaftet hatte, die ihre Freiheitswünsche an Wände geschrieben hatten. Die Regierung beendete die friedlichen Demonstrationen mit Gewalt. Tausende Menschen wurden verhaftet, mehrere Hundert getötet. Ab Juli 2011 schlossen sich Bürger und geflohene Soldaten zu einer Rebellenarmee zusammen. Seitdem herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Das bedeutet, dass nicht ein Land gegen ein anderes kämpft,  sondern verschiedene Gruppen im Land gegeneinander.

Wer kämpft in Syrien gegen wen?

Zunächst kämpften Soldaten des Herrschers Assad gegen seine Gegner, die Rebellen. Sie nennen sich „Freie Syrische Armee“ (FSA). Sie wollen, dass Assad sein Amt abgibt. Inzwischen ist die Situation sehr kompliziert geworden. Es kämpfen mehrere Gruppen um die Macht im Land, darunter auch die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Die Gruppen sind sich nicht einig darüber, wie die Zukunft in Syrien sein soll. Deshalb  bekriegen sie sich auch gegenseitig.

Wie ist die Lage in Syrien heute?

Die Menschen in Syrien leiden sehr unter dem brutalen Krieg. Ganze Wohnviertel sind zerstört. Fabriken, Krankenhäuser, Schulen, Straßen und Brücken liegen in Trümmern. Es gibt nicht genug zu essen und zu trinken. Es sind schon mehr als 200 000 Menschen gestorben. Millionen Syrer sind auf der Flucht. Die meisten sind in die Nachbarländer Irak, Libanon, Jordanien und Türkei geflohen. Dort leben die meisten in Flüchtlingscamps, manche sind bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Hilfsorganisationen kümmern sich um die Menschen. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass sie sauberes Wasser zum Trinken haben. „Die Menschen in Syrien sind in einer verzweifelten Lage und leben von einem Tag auf den nächsten“, sagt Hanaa Singer. Sie leitet seit einem halben Jahr das Unicef-Büro in Damaskus und war in den vergangenen Monaten viel in dem Land unterwegs.

Wie ist die Situation für die Kinder?

Safa will zurück in ihre Heimat Syrien. (Foto: dpa)

Safa will zurück in ihre Heimat Syrien. (Foto: dpa)

Rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche mussten ihre Heimat in Syrien verlassen. Diese Zahlen hat das Kinderhilfswerk Unicef veröffentlicht. Mehr als 114 000 Babys wurden als Flüchtlinge geboren. Das Mädchen Safa zum Beispiel wohnt in einem Flüchtlingscamp im Irak. Dort leben die Menschen in Zelten. Safa ist 14 Jahre alt. Sie floh mit ihrer Familie aus Syrien. Sie lebt schon seit über zwei Jahren im Flüchtlingscamp. Die Kinder bekommen dort auch Schulunterricht in einem Container. Safa wünscht sich, dass der Krieg zu Ende geht. Dann könnten sie und die anderen Flüchtlinge endlich wieder in ihre Heimat zurückkehren.

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Von Kathy Stolzenbach