So verwandelt sich eine Raupe zum Schmetterling

Raupe
Noch kann man sich schwer vorstellen, dass aus diesen haarigen Raupen einmal Schmetterlinge werden. (Foto: Jörn Neumann)

Es ist  wie ein Zaubertrick: Eine Raupe frisst sich groß und dick, verpuppt sich – und verwandelt sich nach ein bis zwei Wochen zu einem schönen Schmetterling. Wer das noch nicht gesehen hat, glaubt es kaum.

Raupen stehen unter Schutz

Diese Verwandlung nennt man „Metamorphose“. Du kannst selbst versuchen, eine Raupe großzuziehen und beobachten, wie sie sich verpuppt und zu einem Schmetterling wird. Du darfst aber nicht einfach Raupen draußen sammeln. Denn Raupen stehen unter besonderem Schutz, sagt Nehle Hoffer, Schmetterlingsexpertin vom Umweltschutzbund BUND. Wenn dir mal eine Raupe  im Salat begegnet, kannst du sie in eine durchsichtige Tupperdose geben, in deren Deckel und Seiten du viele kleine Löcher stichst. Oder in ein Glas, über das du ein Fliegengitter spannst. Du fütterst sie am besten mit dem Futter, in dem du sie gefunden hast. Versuche herauszufinden, um welche Raupe es sich handelt. Ist es die eines Nachtfalters, verpuppt sie sich in der Erde, sie braucht also Erde im Behälter. Tagfalter verpuppen sich an der Decke hängend oder an einem Ast.

Raupen im Becher

Raupe im Becher

Die Raupen fressen Futterpaste aus dem Becher (Foto: Jörn Neumann)

Du kannst dir aber auch Raupen bestellen. Sie kommen in einem Becher mit Futter an. Bis sie verpuppt sind, musst du gar nichts tun, sondern kannst einfach beobachten, wie sie wachsen. Dazu bekommst du einen Schmetterlingsgarten. Der sieht aus wie eine kleine Tonne aus Netz mit einem durchsichtigen Deckel oben, den man mit einem Reißverschluss verschließen kann. Darin können sich die Schmetterlinge entwickeln. Wir haben das ausprobiert.

Schwarz und haarig

Fünf Raupen sind in einem Becher, in dem sich auch die braune Nährpaste befindet – das ist  ihr Futter. Die Raupen sind ein bis zwei Zentimeter klein, schwarz und behaart. Der Behälter muss an einem hellen Ort stehen, aber nicht direkt in der Sonne. Sonst wird es den Raupen zu warm und im Becher bildet sich Feuchtigkeit. Dann kann Schimmel entstehen, der die Raupen krank machen kann. Die Raupen wachsen schnell. Nach neun Tagen sind sie groß und dick geworden.

Eine besonders harte Haut

Die Haut der Raupen besteht teilweise aus Chitin. Daraus ist auch der Panzer von anderen Insekten und von Krebsen. Es macht die Raupenhaut sehr hart. Sie kann sich deshalb nicht so sehr dehnen und wird den Raupen irgendwann zu eng. Sie häuten sich deshalb: Die alte Haut platzt auf und fällt ab. Darunter ist schon eine neue Haut gewachsen. Weil die Haut am Kopf zum Schutz besonders viel Chitin enthält, bleibt sie ganz. Du siehst sie nach der Häutung wie einen schwarzen Knubbel am Boden liegen. Bevor die Raupen sich verpuppen, hören sie auf zu fressen und werden unruhig. Sie kriechen zum Deckel des Bechers und beginnen, ihn abzusuchen. Außerdem scheiden sie jetzt alles aus, was sie nicht mehr brauchen. Schließlich hängen sie sich mit dem Kopf nach unten am Deckel des Bechers, der mit Papier überspannt ist. Den Kopf ziehen sie zum Körper heran, so dass sie aussehen wie ein „J“.

Wie geht es weiter? Zu Teil zwei und drei dieser Serie

Schmetterling 2 Schmetterling 3

Von Jasmin Krsteski

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