Der E-Bass bildet die Basis in jedem Lied

Ein Bass sieht so ähnlich aus wie eine Gitarre, hat aber nur vier Saiten. (Foto: Fotolia)
Ein Bass sieht so ähnlich aus wie eine Gitarre, hat aber nur vier Saiten. (Foto: Fotolia)

„Der Bass ist der Teppich in der Musik. Auf ihm stehen alle anderen Instrumente“, sagt Otto Schneider. Er leitet die Musicfactory in Köln und unterrichtet E-Bass. Damit meint er: Das Instrument bildet mit seinen tiefen Tönen die Basis in jedem Lied. Erst mit dem Bass kommen die anderen, höheren Instrumente und die Stimme richtig zur Geltung.

So sieht der Bass aus

Ein E-Bass sieht so ähnlich aus wie eine Gitarre: Er hat einen rundlichen, geschwungenen Körper aus Holz, einen Hals und einen Kopf. Über den Körper und den Hals verlaufen die Draht-Saiten – davon gibt es beim Bass aber nur vier und die sind auch dicker als bei der Gitarre. „Man braucht schon ein bisschen Kraft, um die runterzudrücken“, sagt Otto Schneider. „Kinder ab acht Jahre können das aber.“ Außerdem hat das Instrument Tonabnehmer, also kleine Mikrofone, die über Kabel mit dem Verstärker verbunden sind. Nur mit der Technik kannst du einen Ton erzeugen.

So spielst du Bass

Wenn du mit den Fingern deiner linken Hand eine der Saiten herunterdrückst und gleichzeitig mit der rechten Hand eine Saite anschlägst, entsteht ein Ton. Im Gegensatz zur Gitarre schlägst du aber immer nur eine Saite an – und streichst nicht über alle zusammen. Einige Musiker, wie der berühmteste Bassist Paul McCartney von den Beatles, nehmen dafür ein Plektron, also ein kleines, hartes Plättchen. Andere Musiker zupfen die Saite nur mit ihren Fingerkuppen an. Egal, wie du es machst – schon in der ersten Stunde kannst du einen Ton erzeugen. Das Gute beim Bass ist, dass das Griffbrett in bestimmte Abschnitte eingeteilt ist – und man so viel besser weiß, an welcher Stelle man die Saite herunterdrücken muss.

Hier spielst du Bass

Schon nach ungefähr zehn Bassstunden kannst du leichte Stücke in einer Band spielen. Mit anderen gemeinsam zu musizieren, ist der Sinn vom Bass. „Das ist wie bei der Fußball-Nationalmannschaft“, sagt Otto Schneider. „Die haben auch nur als Team den Pokal geholt – und nur als ganze Band wird der Song richtig gut.“ Keine Band würde ohne Bass funktionieren, findet Otto Schneider. „Klavier, Schlagzeug und Bass geht. Gitarre, Klavier und Bass auch. Und Gitarre, Schlagzeug und Bass ebenfalls. Aber ohne Bass geht gar nichts.“ Mit einem E-Bass spielst du also in Rock-Bands, Jazz-Big-Bands oder in HipHop-Gruppen – aber nicht im Orchester oder alleine. „Der E-Bass ist ein Rhythmus- und Begleit-Instrument“, sagt Otto Schneider. Deswegen stehst du als Bassist nicht so im Vordergrund einer Band wie der Sänger oder Gitarrist – trotzdem spielst du eine wichtige Rolle und alle anderen Musiker müssen sich auf dich verlassen können. Und wenn der Schlagzeuger mal nicht da ist, kannst du mit ein paar Tricks sogar den Rhythmus angeben – dafür brauchst aber ein gutes Taktgefühl.

So ist der Bass entstanden

„Der erste richtige E-Bass wurde 1951 produziert“, sagt Otto Schneider. Damals wurden die Konzerthallen größer, es gab lautere Schlagzeuge und die E-Gitarre –deswegen musste auch der Bass lauter werden. Der Vorfahr des E-Bass ist der Kontrabass. Den spielt man aber im Stehen. Dass man den Bass quer spielt und das Instrument der Gitarre so ähnlich sieht, könnte daran liegen, dass viele Gitarristen irgendwann angefangen haben, Bass zu spielen. Überhaupt lernen viele Musiker erst mal ein anderes Instrument – und steigen dann auf Bass um. „Ich glaube, dass man erst versteht, wie wichtig und toll der Bass als Instrument ist, wenn man mal in einer Band mitgespielt hat.“

E-Bass lernen

Zeit: Du solltest jeden Tag fünf bis zehn Minuten üben. Dazu kommt einmal pro Woche rund 30 Minuten Einzelunterricht plus die Zeit, die du mit deiner Band fürs Proben benötigst. Du brauchst mindestens zehn Einzelstunden bis du in einer Band spielen kannst.
Kosten: Ein E-Bass-Starter-Set (mit Instrument, Verstärker, Kabeln, usw.) kostet ab 250 Euro. Für ungefähr 25 Euro pro Monat kannst du dir so ein Set aber auch bei Musikschulen oder –geschäften mieten. Der Unterricht kostet rund 60 Euro pro Monat.

Von Angela Sommersberg