Fledermaus

Fledermaus
In der Nacht auf der Jagd nach Insekten: Fledermäuse (Bild: dpa)

Flatternde Jäger: Fledermäuse sind das Vorbild für Vampire in Büchern oder im Fernsehen. Doch es gibt nur drei Arten, die Blut trinken – und die leben weit weg in Südamerika. Unsere heimischen Fledermäuse fressen nur Mücken oder Motten. Im Flug können Fledermäuse ihre Beute orten und fangen.

  • Heimat: Fledermäuse gibt es überall auf der Welt – außer in den ganz kalten Regionen rund um die Polarkreise.
  • Familie: Die Fledermaus ist das einzige Säugetier weltweit, das fliegen kann. Obwohl der Name es vermuten lässt, sind Fledermäuse nicht mit richtigen Mäusen verwandt. Stattdessen gehören sie zu den sogenannten Fledertieren. Insgesamt gibt es ungefähr 900 Arten von Fledermäusen, in Europa leben 40 davon. Arten mit lustigen Namen wie Große Hufeisennase oder Großes Mausohr leben in Deutschland.
  • Aussehen: Ihren Namen haben die Tiere bekommen, weil ihr Körper ein bisschen mausartig aussieht. Auch ihr Fell ist dicht und entweder grau, braun oder schwarz. Im Gegensatz zu Mäusen haben Fledermäuse aber große Flughäute zwischen den Schultern und Handgelenken sowie zwischen den Schultern und Fußgelenken. An den Hinterbeinen haben Fledermäuse Zehen mit großen Krallen. Die benötigen sie, um sich zum Schlafen kopfüber aufzuhängen. Fledermäuse wiegen nur zwischen zwei und zweihundert Gramm und sind mit 3 bis 14 Zentimetern ziemlich klein. Die Spannweite der Flughaut kann aber bis zu 60 Zentimeter betragen.
  • Verhalten: Tagsüber ruhen Fledermäuse kopfüber in Höhlen, Felsspalten, auf alten Dachböden oder Kirchtürmen. Nachts sind sie draußen und jagen mit Ultraschall ihre Beute. Das funktioniert wie das Echolot eines Schiffes. Fledermäuse können bis zu 1000 Insekten pro Stunde fangen und fressen. Im Winter halten die Tiere Winterschlaf – hängend natürlich. Das machen sie oft in Höhlen, wo die Temperatur gleichmäßig um die sieben oder acht Grad beträgt.
  • Feinde: Katzen und Greifvögel, vor allem Eulen, jagen Fledermäuse. Menschen sind zurzeit jedoch die schlimmsten Feinde. Wenn Menschen alle Gebäude fest verschließen, ihre Dachböden sanieren oder auch alte Wälder abholzen, zerstören sie die Schlafzimmer der Tiere. Es sind schon viele Fledermausarten vom Aussterben bedroht.
  • Kinder: Fledermaus-Weibchen sind 40 bis 70 Tage schwanger und bekommen alle zur gleichen Zeit ein Junges. Zur Geburt treffen sie sich in sogenannten Wochenstuben. Jedes Weibchen bringt nur ein Kind zur Welt. Danach jagen die Weibchen gemeinsam und säugen ihren Nachwuchs. Nach fünf bis sechs Monaten verlassen die Mütter ihre Jungen. Fledermäuse können 20 bis 30 Jahre alt werden.
  • Nahrung: Die Fledermäuse in Europa ernähren sich vor allem von Insekten wie Mücken, Motten oder Fruchtfliegen. In anderen Teilen der Welt gibt es aber auch Arten, die Früchte fressen oder Nektar trinken. In Südamerika gibt es drei Arten von Vampir-Fledermäusen. Sie trinken das Blut anderer Tiere.

 

Von Willi und Angela Sommersberg

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