So funktioniert die parlamentarische Monarchie

So funktioniert die parlamentarische Monarchie
In diesem Gebäude mit dem großen Turm trifft sich das Parlament. (Foto: Privat)

Du hast bestimmt  die Fotos der kleinen Prinzessin aus England gesehen. Seit einigen Tagen ist  ihr Name bekannt: Charlotte Elizabeth Diana. Charlottes Uroma ist die Königin von England. Eines Tages werden wohl auch Charlottes Opa Charles, danach ihr Papa William und dann ihr großer Bruder George einmal Könige werden.

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es dort nämlich ein Königshaus. Trotzdem haben die Menschen in dem Land eine neue Regierung gewählt. Wie passt das zusammen? Das erklären wir dir.

Monarchie

Das Wort Monarchie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Alleinherrschaft“. In einer Monarchie bestimmt ein Mensch alleine über das, was im Land passiert. Das Recht zu regieren wird oft in der Familie vererbt. Das nennt man Erb-Monarchie. Wenn Königin Elizabeth einmal stirbt, erbt ihr Sohn Charles die Krone. Bis vor etwa 300 Jahren  durften die englischen Könige fast allein regieren. Dann wurde das Vereinigte Königreich von einer Monarchie in eine sogenannte parlamentarische Monarchie umgewandelt.

Parlamentarische Monarchie

Premierminister David Cameron (Foto: AP)

Premierminister David Cameron (Foto: AP)

In einer parlamentarischen Monarchie ist die Macht des Königs oder der Königin durch das Parlament eingeschränkt. Manche Menschen nennen parlamentarische Monarchie auch konstitutionelle Monarchie. Im Parlament sitzen die Politiker, die das Volk gewählt hat. Unter den gewählten Politikern gibt es einen Chef. In Deutschland ist das Bundeskanzlerin Angela Merkel, in Großbritannien heißt der Chef Premierminister. Vor und nach der Wahl ist der Chef David Cameron.Das Parlament macht die Gesetze und bestimmt die Richtung der Politik. Obwohl Elizabeth also Königin ist, regiert sie nicht richtig.  Im Gegenteil: Sie muss neutral bleiben und darf sich nicht zu politischen Themen äußern.

Die Aufgaben der Königin

Königin Elizabeth (Foto: AFP)

Königin Elizabeth (Foto: AFP)

Obwohl die Königin sich nicht in die Politik einmischen darf, ist sie super informiert. Sie trifft sich regelmäßig mit dem Premierminister und lässt sich berichten, was gerade so ansteht. Sie unterschreibt auch die Gesetze, die das Parlament gemacht hat. Die Hauptaufgabe der Königin ist es aber, ihr Land zu repräsentieren. Das bedeutet, dass sie für das Vereinigte Königreich steht. Weil es in Deutschland kein Königshaus gibt, hat der Bundespräsident Joachim Gauck eine ähnliche Aufgabe. Die Königin trifft die Chefs oder Könige  anderer Länder, weiht Schulen ein, besucht Krankenhäuser, eröffnet Ausstellungen oder hält zum neuen Jahr eine Rede. Ihre Rolle nimmt die Königin sehr ernst. Deswegen mögen die Menschen  sie auch sehr gerne.

Andere Königshäuser

Auch die anderen Königshäuser in Europa  sind parlamentarische Monarchien. Das ist in  Spanien, den Niederlanden oder Schweden so. Schweden wurde trotz König mal zum demokratischsten Land der Welt gewählt. Monarchien, in denen der König alleine bestimmt, gibt es nur noch selten. In Saudi-Arabien ist das aber so.

Was ist das Vereinigte Königreich?

Klicke auf die Grafik, dann kannst du sie besser erkennen. (Grafik:Böhme)

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Zum Vereinigten Königreich (Englisch: United Kingdom, kurz UK) gehören England, Wales, Schottland und Nordirland. Das Parlament liegt in London. London ist die Hauptstadt von England, Edinburgh ist die Hauptstadt von Schottland. Großbritannien hingegen beschreibt nur die Insel, auf der England, Wales und Schottland liegen – Nordirland, das ja auf der Nachbar-Insel liegt, gehört nicht zu Großbritannien. (aso)

Von Angela Sommersberg

Prinzessin geboren